"Grüner" Wasserstoff kann aus der Luft gewonnen werden
Die wünschenswerteste Methode der Wasserstofferzeugung - die Gewinnung von Wasserstoff aus Wasser durch Elektrolyse - verbraucht viel Energie. Die optimale Lösung wäre die Nutzung von Energie aus sog. erneuerbaren Quellen. Professor Gang Kevin Li von der Universität Melbourne hat eine Methode zur Herstellung von Wasserstoff aus Luft mit einer Feuchtigkeit von nur 4 % vorgestellt. Dies ebnet den Weg für die Wasserstoffproduktion in halbtrockenen Gebieten, wo das größte Potenzial für sog. erneuerbare Energien besteht, aber kein Zugang zu ausreichend Wasser vorhanden ist.
Derzeit wird der größte Teil des produzierten Wasserstoffs aus Erdgas oder Kohle gewonnen. Auf der ganzen Welt werden umweltfreundlichere Methoden zu seiner Herstellung entwickelt.
Li und sein Team beschlossen, Wasserstoff aus der Luft zu gewinnen. Zu jedem Zeitpunkt befinden sich etwa 13 Billionen Tonnen Wasser in der Atmosphäre. Sie kommt sogar in halbtrockenen Gebieten vor. Die australischen Wissenschaftler gewannen Wasserstoff aus der Luft mit einer hohen Reinheit von 99 Prozent. Ihre Prototypanlage war 12 Tage lang in Betrieb. In dieser Zeit konnten sie im Durchschnitt fast 750 Liter Wasserstoff pro Tag und Quadratmeter Elektrolyseur gewinnen.
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Die Forscher tränkten zunächst einen Schwamm oder Schaumstoff mit einem wasserabsorbierenden Elektrolyt und legten ihn dann zwischen die Elektroden. Das vom Elektrolyten extrahierte Wasser wird durch Kapillarkräfte spontan zu den Elektroden transportiert. An der Kathode wird Wasserstoff erzeugt, an der Anode Sauerstoff. Dies ist ein völlig passiver Prozess. Es werden keine beweglichen Teile benötigt, sagt Li.
Das Gerät wurde sowohl mit Solarzellen als auch mit einer kleinen Windturbine allein betrieben. Sie funktioniert sowohl in Innenräumen als auch im Freien, und der Wirkungsgrad bei der Umwandlung von Sonnenenergie in Wasserstoff beträgt 15 %.
Wenn die Finanzierung gesichert ist, soll im nächsten Jahr ein Prototyp mit einer Elektrodenfläche von bis zu 10 m^2 gebaut werden. Seine Entwickler wollen auch einen billigeren und effizienteren Elektrolyseur entwickeln.